Am 22. November 2020, es ist ein kühler Sonntagmorgen in Deutschland, hält Willie Smits über Video einen Vortrag. Er sitzt in Indonesien, seine 75 Zuhörer, die Klaus Over aus Niederbreitbach zusammengeführt hat, kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Niederlande. Dr. Willie Smits, 63, im holländischen Weurt bei Nijmwegen geboren, ist Tierschützer und promovierter Forstwissenschaftler. Auf Borneo gründete er 1991 die Borneo Orang-Utan Survival Foundation (BOSF), die weltweit größte Organisation zum Schutz der unmittelbar vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. Seitdem gilt sein Kampf der Rettung dieser Tiere, aber auch des Regenwaldes. Dr. Smits referiert über die Verbindung von den Menschen befallenden Krankheiten wie Corona und Tieren, die in der Regel der Auslöser sind. Vieles verändere den Zyklus der Tiere, der Klimawandel ebenso wie das Abholzen der Wälder. Das nehme den Tieren den Lebensraum und bringe sie in die Umgebung der Menschen. Die Entwaldung führe zum Kontakt von Tier und Mensch und sei oft die Ursache für Krankheiten.
Am 19. November 2019 erhielt Dr. Willie Smits in Baden-Baden für sein Lebenswerk den Bambi in der Kategorie „Unsere Erde“. Damit wurde er vielen Menschen bekannt, auch und vor allem durch seinen Auftritt in der Doku „Elstners Reisen“ von Frank Elstner. Er war auch Teil der von Hannes Jaenicke moderierten Fernsehserie „Im Einsatz für …“. Bei der Bambi-Verleihung waren auch Willie Smits Freund Klaus Over und vor allem dessen Sohn Benni zugegen. Und Benni verkörpert eine eigene Geschichte: Benni Over aus Niederbreitbach, 30 Jahre, seit vielen Jahren an Muskelschwund erkrankt, sitzt im Rollstuhl, muss von einer Maschine beatmet werden und ist doch voller Leben. Vor Jahren begann er eine Rettungsaktion für Orang Utans, jetzt kämpft er für den Regenwald in Indonesien. Benni schreibt Bücher, geht in Schulen (immer begleitet von seiner Familie) und inzwischen auch in Altenheime. Er ist voller Tatendrang mit Blick auf bestimmte Themen. So lange Benni diese Aufgaben hat, wird er leben. In Kooperation von Benni Over, der „Masarang-Stiftung“ (Niederlande) und dem Verein „Lebensraum Regenwald e.V.“ (Nürnberg) wird in Temboan (Provinz Sulawesi Utara, Indonesien) ein neuer Wald entstehen. Der neue Wald wird den Namen „BENNIS WALD“ tragen.
Im ersten Projektschritt werden 200.000 Bäume benötigt. Mit den Bäumen soll ein marodes Grasland auf degradierten Böden aufgeforstet werden. Die Wiederaufforstung folgt den Prinzipien der Agroforstwirtschaft. Mit moderner Technik wird überwacht werden, wie sich die Kohlenstoffbilanz und Kohlenstoffbindung, die Biodiversitätswerte sowie die Wasserqualität und andere Umweltfaktoren entwickeln und positiv verändern werden.
Das Projekt folgt 100% der Mission von Masarang-Stiftung und Lebensraum Regenwald e.V. Die lokale Bevölkerung wird eingebunden sein. Arbeitsplätze mit einem fairen Einkommen sind gewährleistet, ganz im Sinne von Benni Over und Willie Smits.
Text: Hans-Peter Schössler
Bild: Over