Über das Projekt

Inklusives Medienprojekt: „Henry rettet den Regenwald“

medien+bildung.com unterstützt im Ludwigshafener Haus der Medienbildung einen schwer kranken jungen Mann bei der Umsetzung seines Lebenstraums: ein Film über das bedrohte Leben der Orang Utans.

Benni Over ist ein junger Mensch mit einem besonderen Schicksal und einer großen Mission. Er leidet an Muskeldystrophie Duchenne, einem Gendefekt, der in aller Regel erst ab dem dritten Lebensjahr in Erscheinung tritt und mit zunehmendem Alter der Kinder immer stärkere Einschränkungen verursacht. Landläufig wird die Krankheit auch als Muskelschwund bezeichnet. Die meisten Betroffenen sind spätestens ab der Jugend auf einen Rollstuhl angewiesen und trotz einiger Erfolge in der Forschung ist die Lebenserwartung nicht hoch.

Benni lebt seit nunmehr 21 Jahren mit dieser Krankheit, er ist inzwischen 24 und hat sich noch einiges vorgenommen: Er möchte auf das Schicksal der Orang Utans aufmerksam machen, deren Lebensraum noch immer durch den Menschen bedroht ist. Zu diesen Menschenaffen hat Benni schon seit längerer Zeit eine besondere Verbindung. Wenn immer es ihm möglich ist, besucht er sie im Zoo und informiert sich selbstständig mit Hilfe von Vorleseprogrammen im Internet, mit Filmen und Büchern über deren Leben in der Wildnis. Gerne würde er eine Art Botschafter in Deutschland für diese Tiere sein.

Mit seinem Vater und zwei Integrationshelferinnen arbeitet er an einem Kinderbuch zu diesem Thema. Benni selbst kann nicht mehr zeichnen, aber seine Ideen werden von den Integrationshelferinnen in Bilder umgesetzt und von Benni farbenfroh koloriert. Gemeinsam mit dem Ludwigshafener „Haus der Medienbildung“ (hdm), sollen diese Bilder und Geschichten in der Woche von 15. bis 19. Juni 2015 zum Leben erweckt werden. Ziel ist die Entstehung einer Bild-Ton-Geschichte, die in Grundschulen gezeigt und über Kanäle wie Youtube Verbreitung finden soll. Der Film soll nicht nur auf das Schicksal der Orang Utans aufmerksam machen, sondern auch Aanderen von dieser Krankheit Betroffenen und ihren Familien Mut machen, sich mit ihren Begabungen zu Wort zu melden und in Projekte sowie Initiativen einzubringen, um etwas zu bewegen. Neue und alte Medien können ihnen dabei helfen.

Für die Umsetzung von Bennis Filmprojekt stellt medien+bildung.com gGmbH, die Tochtergesellschaft der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) als Trägerin des Hauses der Medienbildung Technik, Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung. Gemeinsam mit Benni soll so ein „Film zum Buch“ für Grundschüler und Grundschülerinnen entstehen, den Benni dann selbst in einer Schule präsentieren möchte.

„Bennis Vater hat uns das Projekt vorgestellt und wir waren sofort sehr angetan von der Idee“, sagte LMK-Direktorin Renate Pepper. „Benni setzt seine volle Kraft ein, um auf das Schicksal der Orang Utans aufmerksam zu machen. Ich sehe aber auch die große Strahlkraft des Projektes, anderen von Krankheit Betroffenen und ihren Familien Mut zu machen, sich mit ihren Begabungen zu Wort zu melden und sich mit der Sprache der digitalen Medien an die Öffentlichkeit zu wenden.“

Gemeinsam mit Benni werden die Verantwortlichen der Landesmedienanstalt und von medien+bildung.com Strategien zur Verbreitung von Film und Buch und eines ebenfalls geplanten eBooks entwickeln. Einzug in den Grundschul-Methodenkoffer von medien+bildung.com wird das Material „Benni und die Orang Utans“ auf jeden Fall halten. Der Film wird im Herbst in den Offenen Kanälen in Rheinland-Pfalz zu sehen sein und auf YouTube veröffentlicht.