Sonntag, 1. Mai: Erster Besuch im Rescue Camp Nyaru Menteng – Herzlicher Empfang durch Dr. Jamartin Sihite und Denny Kurniawan – Überraschung: Ein kleiner Orang-Utan-Waise wird Benni genannt – Ein Film wird gedreht …
Noch im Flugzeug (Pontianak – Palangkaraya) und mit Blick auf das Programm für die zweite Woche sagen wir uns: „Die kommende Woche können wir etwas ausruhen, relaxen und vor allem länger schlafen …“. Das mit dem Schlafen stimmt zwar ein bisschen, alles andere aber nicht. Denn in dieser Woche steht die Produktion eines Reise- und Dokumentationsfilms mit dem Titel „Benni meets Henry“ auf dem Programm. Björn Vaughn (bpi – borneoproductionsinternational) hat dazu den Auftrag von der BOS Deutschland und der BOS Schweiz erhalten. Björn, super Typ, produziert alle Filme für die BOS Foundation. Das Storyboard dazu hatten wir Wochen zuvor in mehreren Skype Calls (Borneo-Berlin-Zürich-Ludwigshafen-Niederbreitbach) gefertigt. Vielen Dank auch an Steffen Griesinger von medien+bildung.com in Ludwigshafen.
Björn fängt die ersten Szenen (noch im Hotel) ein …
Dann im Rescue Camp Nyaru Menteng
Dr. Jamartin Sihite (CEO BOSF) und sein Team warten schon auf uns …
Willie (Member Board BOSF) und Jamartin umarmen sich herzlich – und Willie übergibt die „Benni-Reise-Gruppe“ an Jamartin.
Abschied: Willie sagt Benni tschüss …
Benni und Willie sind Freunde geworden. Willie, erfreut über die professionelle Arbeit im BOSF Camp Nyaru Menteng, verabschiedet sich von Benni. Sie verabreden sich für Besuche im Sommer bei Benni zu Hause. Beide sind etwas traurig, weil die gemeinsame Zeit zu Ende ist.
Zur Begrüßung werden Geschenke übergeben. Benni wird zum „Orangutan Life Saver“ (eine große Ehre) ernannt, erhält das Shirt der Saver, den dazugehörigen Button und Jamartins typische Kopfbedeckung.
Benni übergibt an Denny (Leiter des Camps Nyaru Mententg), Sri (Betreuerin von Henry) und Jamartin die – zusammen mit Kathrin Britscho – gemalten Porträts. Die Freude ist groß, weil man sich tatsächlich auf den Kunstwerken wieder erkennt.
Überraschung und Geschenk!
Auf dem Weg zum Playground der Orang-Utans bittet uns Jamartin stehen zu bleiben und lenkt unsere Blicke auf einen winzig kleinen Orang-Utan. Dieser sei erst ein paar Tage im Camp, noch in Quarantäne und das Team hätte sich überlegt, ob denn der kleine Waise ab sofort „Benni“ heißen soll. Benni freut sich über sein neues Brüderchen – und Bennis Eltern über den Familienzuwachs.
Gerettet und abgemagert kümmert sich eine liebevolle Ersatzmutter in den ersten Wochen (in Quarantäne) um den kleinen Waisen, der ab heute mit dem Namen „Benni“ angesprochen wird.
Und dann stehen wir unmittelbar am Playground der zotteligen Waldmenschen. Diese kommen am Nachmittag und auf Rufen der Betreuer aus der Waldschule (mehrere Hektar hinter dem Haus) zurück, werden gefüttert mit allerlei Leckereien. Vor allem Milch mögen sie besonders gern. Auf dem Playground spielen sie, tollen miteinander rum, setzen sich zur Abkühlung in einen Wasserbottich und sind sehr neugierig, wer denn die fremden Menschen sind.
Es sei noch einmal erwähnt, dass es völlig tabu und unüblich ist, dass Fremde in das Rescue Camp und nahe an die Orang-Utans heran gelassen werden. Das alles und dazu mit einem sehr hohem Aufwand tut man für Benni.
Denn das Ziel ist es, dass die Waisen nach ihrer Rettung über die einzelnen Stationen (Quarantäne, Babygruppe, Waldkindergarten, Waldschule, Auswilderung-Gewöhnungs-Insel) sich nicht an Menschen gewöhnen – um nach fünf bis sieben Jahren in geschützte Regenwald-Gebiete ausgewildert werden zu können. Das ist eine sehr, sehr aufwendige und liebevolle Arbeit, die geleistet werden muss. Alle Achtung!
Um die liebevollen und sehr friedlichen Waldmenschen zu schützen, mussten wir uns im Vorfeld bestimmten Medical Tests unterziehen – und tragen einen Schutz, weil wir weniger als 10 Tage im Land sind. Das gilt auch für alle Betreuer und Pfleger.
Die Kamera und die Regie-Anweisungen von Björn wegen des Films bekommen wir kaum noch mit, weil wir so fasziniert sind von dem Treiben auf dem Playground. Es ist wie ein mentales Entspannungsprogramm, was einen zu den wesentlichen Dingen des Lebens führt und erdet.
Und dann gibt es die Entertainment-Group mit Jumbo, Odan, Obama und Cinta, welche ständig ausbüchsen und mit den Betreuer/innen Verstecken spielen, auf uns zu watscheln und wieder eingefangen werden. Dann schlagen sie Purzelbäume, drehen sich um die eigene Achse … und sind schon wieder unterwegs.
Man könnte stundenlang zuschauen …
Fortsetzung (Mo., 2. Mai) folgt: „Feierliche Gründung Schulpartnerschaft mit der Bina Cita Utama – Schule“