Aktuelles In eigener Sache – Oktober 2017

Bennis Projekt zur Rettung der Orang-Utans und deren Lebensraum

Wie sich ein Wunschtraum in ein sehr reales Vorhaben zum Wohle des tropischen Regenwalds wandelt …

Rückblende

Benni hat sich zum Ziel gesetzt, die Orang-Utans und deren Lebensraum, den Regenwald, zu retten. Benni selbst hat ein Handicap: Er sitzt im Rollstuhl. Denn er leidet an einem schleichendem Muskelschwund –  Muskeldystrophie Duchenne genannt – und kann nur noch seine Finger bewegen. Dennoch wendet er seine ganze Kraft auf, um Kinder dazu zu bewegen, sich mit ihm zusammen für die Orang-Utans und für den Regenwald einzusetzen. „Eine Bewegung soll in Gang kommen“, so sein Wunsch.

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Print und TV (SWR und ZDF) berichten mehrmals über Bennis Projekt und seine Aktivitäten: so auch zur Produktion und der Premieren des Kinder-Trickfilms „Henry rettet den Regenwald“ (produziert von medienundbildung.com Ludwigshafen) sowie zu Bennis Reise ins Land der Orang-Utans (April/Mai 2016).

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… mit der Reise nach Indonesien geht für Benni ein Herzenswunsch in Erfüllung.

Die Verantwortlichen der Orang-Utan-Hilfsorganisationen (BOSF, SOC und Masarang) geben Benni noch während seines Aufenthaltes einen konkreten Auftrag und eine klare Verantwortung mit auf den Weg: Er solle den Menschen, vor allem den Kindern erzählen, was er auf seiner Reise erlebt hat und er solle auf jeden Fall sein Projekt fortführen.

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Wieder zu Hause angekommen, wird ein Aktivitäten-Plan gemacht. Auch planen wir, erneut nach Indonesien zu reisen. Schon wenige Wochen später sind die Flugtickets für Februar 2017 gebucht. Der SWR sagt eine Mitreise zu, um eine Reise-Doku zu produzieren.

Dann aber kommt alles anders: In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 2016 erliegt Benni einem Herzstillstand. Die Ärzte raten, die Beatmung abzustellen. Doch Bennis Augen sagen uns etwas völlig Anderes. Wir entscheiden uns für den lebenserhaltenden Luftröhrenschnitt. Einige Tage nach dem Eingriff wird Benni aus dem künstlichen Koma wieder wach und spricht seine ersten Sätze: „Wie geht es euch? Gott sei Dank, dass ich wieder lebe! Wann kann ich nach Hause?“ und gleich hinterher: „Und ich will trotzdem nach Indonesien!“ Uns fehlen die Worte – Freudentränen. Nach 37 Tagen auf der Intensivstation kehren wir mit unserem, jetzt von einer Maschine beatmeten, Benni zurück nach Hause. Auch heute, nach zehn Monaten, können wir sagen: „Gott sei Dank haben wir uns für Bennis Leben entschieden “.

Eine heftige und schwere Zeit liegt hinter uns und dennoch …

Wie es weitergeht?

Benni ist ziemlich taff und motiviert. Er möchte bald die 24Stunden-Beatmung wieder ´los werden´. Mittlerweile schafft er schon bis zu 10 Stunden ohne. Seine Genesung schreitet richtig gut voran und in gleichem Maße geht auch sein Projekt wieder auf Touren.

Buch zur Reise 2016

Ende März 2017 erhalten wir die erfreuliche Nachricht von der Deutschen Botschaft in Indonesien, dass das Auswärtige Amt Berlin ein Budget für das Buchprojekt zu Bennis Reise 2016 zugesagt hat. Frau Christina Schott, eine freie Journalistin und in Indonesien lebend, wird das Buch schreiben. Dieses soll auf emotionale Weise Bennis Reise erzählen und parallel mit Einschüben sachliche Informationen zur Gesamtthematik „Abholzung Regenwald vs. Klima, die Situation der Einheimischen usw.“ liefern. Unter der Überschrift „Zukunftsvisionen“ sollen im letzten Kapitel mögliche Alternativ-Projekte zu Palmöl skizziert und weiter soll mit konkreten Beispielen an den Leser appelliert werden, den eigenen Konsum zu überdenken und neu zu gestalten.

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Christina Schott besucht uns im Juni und führt erste Interviews für das Reise-Buch. Benni überreicht ihr ein Exemplar seines „Henry-Buches“.

Lernwerkstatt für Grundschulen

Bennis Projekt, der Trickfilm sowie das Buch haben viele emotionale Reaktionen und ebenso viele Fragen ausgelöst; vor allem bei Kindern. Wenn auch überaus begeistert von der Geschichte um Henry und Benni, so rufen und fragen die Kinder noch während einer Filmvorführung aufgebracht in den Raum: „Das ist nicht richtig! Das ist ungerecht! Das muss aufhören! Warum macht denn Frau Merkel nichts? Wir wollen Benni und Henry helfen!“ Wohl kaum ahnen die Erst- bis Viertklässler in diesen Momenten, dass sich die Henry-Geschichte in direktem Zusammenhang mit einem brisanten weltpolitischen wie ökologischen Thema bewegt (Klimawandel) – und es somit um ihre eigene Zukunft auf dieser Erde geht.

Klar liefern wir Antworten bei der Frage-/Antwort-Runde. Wir wissen aber, so auch das Feedback der Lehrkräfte, dass es im Anschluss ´etwas´ braucht, um die Kinder nicht alleine zu lassen und mitzunehmen. Etwas, was die Thematik vertieft und konkrete Handlungsalternativen (u.a. Konsum) im Bewusstsein der Kinder verankern kann.

Genau hier setzt das Projekt „Lernwerkstatt (LWS) für Grundschulen“ an. Die „LWS Orang-Utans und Regenwald“ steht stellvertretend und als ein Bsp. für Arten-, Natur- und Umweltschutz und soll in den Fächern Sachkunde, Deutsch und Bildende Kunst eingesetzt werden. Drei Grundschulen und deren Lehrkräfte (Strassenhaus, Partnerschule der Primary School Tembak, sowie Niederbreitbach und Waldbreitbach) werden bei der Produktion der LWS als Referenzgruppe mitwirken und diese in Pilotklassen erproben und evaluieren.

Zum Start des Projektes sind für den 8. und 9. November Auftaktveranstaltungen (mit der Hinführung zum Thema, dem Film und anschließendem Filmgespräch) in den drei Schulen, mit zusammen 450 Schüler_innen, geplant.

Kinder-Koch-Buch palmölfrei

Wenn es in einer Lernwerkstatt darum geht, für sich selbst und im Team Verantwortung zu übernehmen, zu entdecken, zu werkeln, Klassenzimmer als Tropischen Regenwald zu gestalten, zu experimentieren und Lösungen zu erarbeiten, so setzt das geplante Kinder-Koch-Buch den Schwerpunkt auf „Palmölfreie und Gesunde Ernährung“. Kinder sollen lernen und angeleitet werden, einfache und palmölfreie Gerichte zu zu bereiten; so zur Freude von Mama und Papa, Oma und Opa sowie Geschwistern. Neben der reinen Zubereitung soll Grundlegendes über die erforderlichen Lebensmittel vermittelt werden und auch, dass sie vieles davon in einem eigenen „Kinder“-Garten anbauen können. Das Kinder-Koch-Buch soll Rezepte aus der ganzen Welt beinhalten, um auch so das Thema „Gesunde Ernährung“ in einem globalen Rahmen abzubilden. Zusagen für den Input von Rezepten aus Indonesien, Niederlande, USA und Italien liegen bereits vor. Besonders freuen wir uns darüber, dass die Fattoria La Vialla aus Italien sich mit Rezepten an dem Kochbuch beteiligen wird. Das Projekt wird Ende des Jahres gestartet.

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Bandino, einer der drei Viallinis, begrüßt Benni auf der Fattoria – Benni überreicht ein Exemplar des „Henry-Buches“ an Rosa.

Anmerkung: Die drei Viallinis, die Brüder Antonio, Bandino und Gianni – haben auf Bennis Anfrage hin eine Patenschaft für den Orang-Utan-Waisen Dodo übernommen.

Indonesische Version zum Buch „Henry rettet den Regenwald“

Ähnlich wie in Deutschland, sind auch die Reaktionen indonesischer Kinder bei den Filmvorführungen in den Partnerschulen. So liegt es auf der Hand, das Henry-Buch in einer indonesischen Version Lehrern und Kindern für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die IGS Johanna-Löwenherz-Schule Neuwied (Partnerschule der Panca Setya School Sintang) den Erlös ihres Weihnachtsbasars und –konzertes 2016 zur Finanzierung für Übersetzung und Drucklegung des Buches gespendet hat. Das Buch wird in den nächsten Wochen an die ersten Schulen in Indonesien verteilt werden können.

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Vision

Eine Vision ist immer auch eine Herzensangelegenheit. Bennis Vision ist die Rettung der Orang-Utans und somit der Weg hin zu einer lebenswerten Welt. Diese bedeutet auch, dass die Einheimischen in Indonesien mit Alternativ-Projekten zu Palmöl (u.a. jene von Dr. Willie Smits) in Arbeit und Brot gebracht werden.

Benni möchte mit seinem Projekt vor allem Kinder mit Wissen und Argumenten ausstatten und sie stark dafür machen, die Erwachsenen wach zu rütteln und diese aufzufordern: „Bitte lieber Papa und liebe Mama, bitte liebe Regierungen, denkt auch an uns, wenn ihr Entscheidungen über unsere Erde und unsere Zukunft trefft!“

 

Danke – Benni und sein Team

 

Der Beitrag als pdf zum Downloaden: Benni und sein Projekt

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